Der Winter 2019/2020 ist einer der mildesten seit Messbeginn. Schnee und Kälte lassen nach wie vor auf sich warten. Laut Klimaprognosen wird sich dieses Szenario in den kommenden Jahren häufen. Warme Winter und Schneemangel in den Niederungen können in Zukunft zur Normalität werden. Wetterextreme werden häufiger.
Auch in den Bergen sind die Temperaturen nicht tief kalt; jedoch immer noch niedrig genug für ausreichend Schneefälle. Die aktuelle Schneemenge in den Bergen entspricht etwa dem Normalfall.
Was bedeutet ein milder Winter für die Pflanzen?
Ausschlaggebend für die Pflanzen sind die Frühjahrsfröste. Je später noch Frost auftritt, desto verheerender. Zurzeit befinden sind die meisten Pflanzen noch im Tiefschlaf. Die Frühjahrsblüher blühen bereits. Diese vertragen aber auch einen Umschwung zu kühleren Temperaturen, sollte uns doch noch ein Kälteeinbruch bevorstehen.
Solange sich die Pflanzen in der Winterruhe befinden und nicht in den Saft kommen, sind sie bestens geschützt. Wenn es noch einige Tage warm und sonnig bleibt, werden viele zu treiben beginnen. Namentlich die Aprikose wird dann Knospen bilden. In dieser Phase sollten keine Fröste mehr eintreten.
Was bedeutet ein warmer Winter für Insekten und Schädlinge?
Ein zu milder Winter bedeutet nicht zwingend, dass mehr Insekten und Schädlinge überleben.
- Die meisten Insekten sind ohnehin an lange und kalte Winterphasen angepasst.
- Insekten sind eher anfällig bei warmen und wechselwarmen Wintern. Die zu hohen Temperaturen lassen sie aus dem Winterschlaf aufwachen. Wird es anschliessend wieder kalt, erfrieren sie.
- In milden Wintern werden Insekten häufiger von Pilzen und Krankheiten befallen und so der Bestand dezimiert.
Ausschlaggebender als die Temperaturen im Winter sind für die Insekten die Frühjahrsmonate. Je nach vorherrschenden Bedingungen können sich zu diesem Zeitpunkt bereits grosse Populationen bilden – oder eben nicht. Wespen beispielsweise benötigen ein warmes, trockenes Frühjahr. Andere Insekten bevorzugen ein feuchtwarmes Klima für den Aufbau der Population.
Welche und wie viele Insekten uns durch das nächste Gartenjahr begleiten, wird uns folglich erst der Frühling zeigen.