Die Orange (Apfelsinen, botanischer Name Citrus x sinensis) ist bei uns bestens bekannt als Vitaminspender in der kalten Jahreszeit. Der Namensgebung rührt, wie unschwer zu erraten ist, von ihrer Farbe. Entstanden ist die Orange aus einer Kreuzung aus Mandarine und Grapefruit. Mittlerweile ist auf dem Markt eine Vielzahl an unterschiedlichsten Sorten erhältlich.
Die Orange, der Apfel aus China
In Deutschland ist die Orange auch unter dem Namen Apfelsine bekannt, was so viel bedeutet wie »Apfel aus China«. Dies bezieht sich auf die Heimat der Zitrusfrucht. Diese stammt nämlich aus China und Südostasien und nicht, wie häufig angenommen wird, aus dem mediterranen Raum.
Im Gegensatz zur Bitterorange, die den Weg nach Europa schon früher gefunden hatte, war die süsse Variante der Orange hierzulande bis ins 15. Jahrhundert unbekannt. Mit der Entdeckung des Seeweges nach Asien brachten portugiesische Seefahrer die Frucht aus dem asiatischen Raum mit. Die Portugiesen waren auch die ersten, die die Apfelsine in Europa anbauten. Laut Überlieferung stand der erste eingeführte Orangenbaum noch lange Jahre in Lissabon.
Da Orangen in der Schweiz kaum gedeihen und das Land ohne Meeranstoss nie zu den grossen Seefahrer-Nationen gehörte, dauerte es noch geraume Zeit, bis die Apfelsine den Weg hierhin fand. Erst im 19. Jahrhundert gelangten die ersten Früchte in die Schweiz. Sie galten als absolute Rarität und waren nur für wohlhabende Landsleute erschwinglich.
Durch die schnellen Transportwege und optimierten Anbaumethoden ist die Orange heutzutage überall und für jedermann erhältlich.
Wissenswertes über die Orangenpflanze
Die Orangenpflanze ist ein kleiner Baum mit einer kompakten Krone. In einer Plantage kann die Pflanze bis zu 10 m hoch werden. Orangenbäume als Kübelpflanzen erreichen jedoch nie diese Grösse.
Die kleinen weissen Blüten sitzen in den Blattachseln am Zweig. Sie blühen meist zwischen Februar und Juni, bilden aber ab und zu bereits im Herbst Blüten. Die Früchte werden im Sommer angesetzt und brauchen dann noch eine geraume Zeit, bis sie ihre Grösse erreichen.
Orangen: von Natur aus grün, nicht orange
Wer schon einmal in einem tropischen Land einen lokalen Markt besucht hat, wunderte sich vermutlich: Die zum Verkauf angebotenen Früchte sind durchweg grün. Tatsächlich sind orange Orangen lediglich eine hartnäckige Vorstellung von Europäern und Nordamerikanern. In den grössten Anbaugebieten wachsen nur grüne Orangen. Woher kommt diese Abweichung zu den orangefarbenen Apfelsinen in unseren Läden?
Die bei uns gehandelten Früchte stammen zu einem grossen Teil aus Südeuropa (Spanien, Italien und Portugal). Im Herbst reifen sie dort bei relativ tiefen Temperaturen aus. In dieser kühleren Umgebung bildet die Orange die uns bekannte leuchtende Farbe aus. Reift sie hingegen bei höheren Temperaturen, wie das in konstant tropisch-warmen Gebieten der Fall ist, bleibt die Schale gelb-grün und färbt sich nicht aus. Dasselbe gilt für früh geerntete Früchte aus Europa. Um die Vorlieben der hiesigen Konsumenten zu treffen, werden die grünen Apfelsinen aus tropischer und früher europäischer Herkunft nach der Ernte mit Ethylen begast, damit sie ihre charakteristische Farbe ausbilden.
Wo werden die meisten Orangen produziert?
Die bedeutendsten Anbaugebiete liegen ausserhalb Europas. Der mit Abstand führende Produzent ist Brasilien, gefolgt von China und Indien. An sechster Stelle liegt Spanien als grösstes europäisches Anbauland.
Die Apfelsine ist die am weltweit häufigsten angebaute Zitrusfrucht. Neben dem Verkauf zum Rohverzehr wird sie in grossen Mengen zu Saft, Konzentrat, Duftstoffen und vielem mehr verarbeitet. Die Orangenernte liegt in Europa zwischen August (frühe Sorten) bis Mai (späte Sorten).