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Methylenharnstoff Tardit MU

Methylenharnstoff gehört zur Gruppe der Harnstoffkondensate. Dies sind Verbindungen von Harnstoff mit anderen organischen Komponenten. Sie sind zunächst nicht pflanzenverfügbar und gelten demnach als Langzeitdünger. Abhängig von Temperatur und Feuchtigkeit des Bodens werden sie verzögert im Bodenwasser gelöst und anschliessend in Harnstoff und danach in die für Pflanzen verfügbaren Stickstoffformen Ammonium und Nitrat umgewandelt. Dies geschieht durch chemische (Hydrolyse) und biologische Vorgänge (Mikroorganismen).

Tardit MU ist ein innovativer organisch-synthetischer Stickstoffdünger mit ausgeprägter Langzeitwirkung. Die temperaturabhängige Freisetzung der Nährstoffe entspricht optimal dem Pflanzenwachstum. Tardit MU kombiniert eine ausgezeichnete Startwirkung mit einer konstanten N-Mineralisierung über einen langen Zeitraum. Die unterschiedlichen Korngrössen haben auf dem mikrobiellen Abbau und die Mineralisierung keinen wesentlichen Einfluss.

Unterschiedliche Kettenlängen: Zusammensetzung von Tardit MU

Die Methylenharnstoffe (Methylendiharnstoff, Dimethylentriharnstoff, Trimethylentetraharnstoff usw.) liegen in Tardit MU als kurz- und langkettige Moleküle in einem bestimmten, vorgegebenen Verhältnis vor. Mit moderner Laboranalytik ermitteln und überwachen wir die quantitative und qualitative Zusammensetzung sorgfältig.

 

Die Kondensationsprodukte differenzieren wir anhand ihrer Löslichkeit in kaltem und warmem Wasser gemäss dem EG-Düngemittelrecht.

Abbau von Methylenharnstoff und Stickstofffreisetzung im Boden

 

Tardit MU wird durch mikrobielle Aktivität in pflanzenverfügbare Stickstoffverbindungen umgesetzt. Hierbei kommen zwei Gruppen von Bakterien zum Zug: Nitrosomonas und Nitrobacter. Diese wandeln Ammonium (NH 4 + ) in für Pflanzen aufnehmbares Nitrat (NO 3 - ) um. Der Prozess minimiert die Stickstoffverluste durch Auswaschung oder Ausgasung. Dadurch ist Tardit MU umweltfreundlich und wirtschaftlich zugleich. Tardit MU verursacht selbst bei hohen Aufwandmengen keine Wurzel- oder Blattschäden, da es keine salzaktiven Stoffe enthält. Es bleibt auch bei zu hohen und zu tiefen Temperaturen im Boden erhalten, da die Nitrifizierung weitgehend ausbleibt und das Nitrat nicht ausgewaschen wird.
Analog zur Aktivitätskurve der Mikroorganismen nimmt die Stickstofffreisetzung in einem Temperaturbereich von 5 bis maximal 32 °C zu. Darüber hinaus reduziert sich der Abbau. In der Vegetationspause der Wintermonate ruht die Umsetzung aufgrund der niedrigen Temperaturen. Stickstoff, der bis zum Winterbeginn nicht mineralisiert wurde, steht im darauffolgenden Frühjahr ohne Verluste zur Verfügung. Damit sich Methylenharnstoff kontinuierlich abbaut, benötigt er Kontakt zum feuchten Substrat oder Boden. Sobald die Feuchtigkeit das Korn durchdringt, beginnt der Abbauprozess. Versuche haben gezeigt, dass die Abbaugeschwindigkeit nicht signifikant von der Korngrösse abhängt. Dies erklärt sich durch die im Verhältnis zur Abbau- und Mineralisierungsphase kurze Benetzungsdauer. Die chemische Struktur und die Benetzbarkeit müssen daher bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Die Vorteile von Tardit MU

  • Hervorragende Startwirkung.
  • Optimale Ausnutzung des Stickstoffs durch einen kontinuierlichen, dem Pflanzenwachstum angepassten mikrobiellen Abbau der Nährstoffe.
  • Geringe Stickstoffverluste durch Auswaschung oder Ausgasung.
  • Gleichmässige Qualität durch hochmoderne Herstellungsprozesse Korn für Korn.
  • Freisetzung der Nährelemente in einem weiten pH-Bereich, analog zur mikrobiellen Aktivität der Mikroorganismen.
  • Stickstoffmineralisierung im Wurzelraum senkt den pH-Wert und erleichtert die Aufnahme von Spurenelementen.
  • Konstante und kontinuierliche N-Mineralisierung über einen langen Zeitraum – selbst bei unterschiedlichen Korngrössen.
  • Keine salzhaltigen Stoffe – keine Wurzel- und Blattschäden.

Anwendungsbereiche von Tardit MU

  • Langzeit-Stickstoffdünger.
  • Langzeit-Stickstoffkomponente für hochwertige Rasendünger.
  • Langzeitdünger für Baumschulgehölze in Freilandkulturen und Containern.
  • Herstellung von kompaktierten oder granulierten NPK-, NP- und NK-Düngern.
  • Ideale Blendkomponente zur Produktion von individuell konfigurierten Blenddüngern.
  • Ausgleich von Stickstoff-Immobilisierung durch Holzfaser in Substraten und Blumenerden.