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Kaffeesatz als Dünger

Kaffeesatz im Garten verwenden: So nutzen Sie die Kaffeereste zum Düngen und als natürliches Pflanzenschutzmittel.

Kaffeesatz im Garten verwenden 

Kaffeesatz ist ein Naturprodukt. Sinnvoller als sie in den Müll zu werfen ist es deshalb, die Kaffeereste weiterzuverwerten – zum Beispiel im Garten. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie mit Kaffeesatz richtig düngen, welche Blumen und Gemüse ihn besonders gerne mögen und wie Sie damit Ameisen, Schnecken und andere unerwünschte Gäste von den Gartenbeeten fernhalten. 

Weshalb sich Kaffeesatz als Dünger eignet 

Kaffee zählt weltweit zu den beliebtesten Heissgetränken. Der jährliche Verbrauch im deutschsprachigen Raum liegt bei rund 160 Litern pro Person. Mit jeder getrunkenen Tasse fällt automatisch Kaffeesatz im Filter, Pad oder in der Kapsel an: knapp 7 kg Bohnen- und Pulverreste pro Jahr und Kopf. 

Rohe Kaffeebohnen enthalten etwa 11 % Eiweiss – ein wichtiger Ausgangspunkt für viele Nährstoffe. Dieses Eiweiss wird beim Rösten der Bohnen denaturiert. Von den Grundnährstoffen wie Stickstoff und Phosphor landet hingegen nur ein geringer Teil im flüssigen Kaffee. Der Grossteil bleibt erhalten und für die Pflanzen nutzbar. 

Nach der Zubereitung einer Tasse Kaffee bleiben durchschnittlich etwa 2 % Stickstoff, 0,4 % Phosphor, 0,8 % Kalium und kleine Mengen Schwefel im Kaffeesatz – respektable Gehalte für ein organisches (Abfall)produkt. Diese Angaben finden sich auch in jedem handelsüblichen Dünger. Je höher die Werte, desto mehr Nährstoffe enthält der Dünger.  

Pflanzen mit Kaffeesatz düngen: die Vorteile 

Aus diesen Gründen eignet sich Kaffeesatz  ausgezeichnet zum Einsatz im Garten; zumindest als zusätzlicher Dünger. Denn um die Pflanzen einzig damit zu versorgen, ist der Nährstoffgehalt nicht hoch genug. Am besten verabreichen Sie den Kaffeesatz deshalb mehrjährigen Pflanzen. Einjährige Blumen und Gemüse haben meist einen so hohen Nährstoffbedarf, dass sich eine Düngung mit Kaffee nicht lohnt; sie schadet nicht, reicht aber bei Weitem nicht aus.

Diese Vorteile bringt Kaffeesatz im Garten ausserdem: 

  • Das organische Material fördert das Bodenleben und lockt Regenwürmer an – sowohl im Gartenbeet als auch im Kompost. 
  • Durch die Huminsäure, die sich beim Brühen bildet, erhält Kaffeesatz einen pH-Wert von etwa 6,5. Die Huminsäure fördert die Bodenaktivität und wirkt leicht sauer. Aufgepasst: Kaffeesatz deshalb nur bei säureverträglichen Pflanzen verwenden.
  • Der Kaffeesatz wirkt als natürliches Pflanzenschutzmittel gegen Schnecken und Ameisen.  

Kaffeesatz sammeln und trocknen 

Grundsätzlich können Sie den Kaffeesatz direkt nach dem Brühen verwenden, sobald er abgekühlt ist. Wenn Sie nicht alles auf einmal ausbringen oder grössere Mengen sammeln wollen, empfiehlt es sich, den Kaffeesatz zu trocknen, damit er nicht schimmelt. Verschimmelte Reste sollten Sie nicht mehr im Garten oder Kompost ausbringen, da der Schimmel auf die Pflanzen übergehen kann. Zum Trocknen verteilen Sie den Kaffeesatz auf einer grösseren Fläche wie zum Beispiel einem Backblech. Sie können ihn auch in ein feines Sieb geben und gründlich abtrocknen lassen. Pads und Kapseln können Sie nach dem Brühen einfach öffnen und den Kaffeesatz herausschütten oder -löffeln. 

So düngen Sie mit Kaffeesatz 

  • Im Garten / für mehrjährige Pflanzen: Bringen Sie den Kaffeesatz zum Düngen etwa 4 Mal pro Jahr auf die Erde oder das Substrat aus und arbeiten Sie ihn leicht ein. Da es sich um rein organisches Material handelt, ist eine Überdüngung praktisch nicht möglich. Wenn Sie den Kaffee nur oberflächlich aufbringen und angiessen, kann sich beim Giessen eine feste Schicht bilden, durch die das Wasser nur schwer in das darunter liegende Substrat gelangt. Besser ist es, das Pulver einige Zentimeter tief einzuarbeiten. Beim Umtopfen können Sie den Kaffeesatz direkt unter die Erde mischen.  

  • Für Zimmerpflanzen eignet sich besser kalter Kaffee als Flüssigdünger, da sich die festen Bestandteile häufig nicht gut in das Substrat einarbeiten lassen. Mischen Sie den abgekühlten Kaffee dafür 1:1 mit Wasser. 

Kaffeesatz als Torfersatz 

Die Kaffeereste können Sie auch als Torfersatz verwenden. Dafür etwa 30 g Kaffeesatz mit 10 l Substrat mischen. Das führt zu einer schönen, krümeligen Struktur und fördert das Bodenleben. Bei säureliebenden Kulturen wie Hortensien, Azaleen, Rhododendren oder Heidelbeeren können Sie auch eine grössere Menge zum Substrat geben, da diese Pflanzen eine saure Umgebung mögen.  

Diese Pflanzen mögen Kaffeesatz 

  • Gemüse: Gurken, Tomaten, Kürbisse, Zucchini etc. Der Kaffeesatz regt die Blütenbildung und die Fruchtreife an.  Als Basisdünger empfehlen wir Hauert Gartensegen.

  • Rosen und Geranien: Rosen und Geranien sind bekannte Starkzehrer, die von einer zusätzlichen Düngung mit Kaffeesatz nur profitieren können. Verteilen Sie zusätzlich zum regulären Dünger einmal pro Monat etwas Kaffeesatz rund um die Pflanze und arbeiten Sie ihn leicht ein. Die Blumen danken es mit dunkleren und intensiveren Blüten.  

  • Beerenobst: Heidelbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren mögen einen leicht sauren pH-Wert und können daher sehr gut zusätzlich mit etwas mehr Kaffeesatz gedüngt werden.  

  • Hortensien, Azaleen und Rhododendren: Auch für diese säureliebenden Kulturen eignet sich der Kaffeesatz hervorragend als Ergänzung zur regulären Düngung, da die Huminsäure den Boden ansäuert. Für die reguläre Düngung empfehlen wir Hauert Rhododünger.

Kaffeesatz gegen Ameisen und Schnecken im Garten 

Mit Kaffeesatz als Ersatz für Pflanzenschutzmittel lassen sich auch unerwünschte Insekten und Kriechtiere von den Gartenpflanzen fernzuhalten. 

  • Bei Schnecken hilft es, das Beet mit einer Linie aus Kaffeesatz zu umranden. Schnecken mögen kein Koffein und lassen sich durch den aufgeschütteten Kaffee abschrecken.  

  • Ein ähnlicher Effekt wirkt auch bei Ameisen. Auch sie halten sich von den Kaffeeresten fern. 

  • Auch die Larve der Trauermücke, die gelegentlich im Substrat vorkommt, ist anfällig auf Koffein. Mit kaltem Kaffee als Flüssigdünger oder etwas Kaffeesatz im Substrat können Sie einen Befall verhindern oder reduzieren. 

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