Ratgeber Kübelpflanzen
Kübelpflanzen bereichern die Sitzgelegenheiten rund ums Haus. Mit ihrem mediterranen Flair lassen sie Sommerstimmung im Garten, auf der Terrasse und dem Balkon aufkommen.
Der mediterrane Topfgarten
Frostfrei überwintern
Die meisten Kübelpflanzen sind nur bedingt frosthart. Im Winter benötigen sie deshalb einen geschützten Standort wie Wintergarten, Keller, ein ungeheiztes Zimmer oder ein kühles Treppenhaus. Gut eingepackt, lassen sich gewisse Pflanzen auch an einer wetterabgewandten Seite an der Hauswand überwintern. Die meisten Kübelpflanzen können bereits Ende März an einem geschützten Hauswinkel ins Freie gestellt werden. Dafür eignet sich am besten ein bedeckter Tag, da es bei sonnigem Wetter zu Verbrennungen kommen kann.
Temperatur und Licht
Kübelpflanzen, welche im Herbst das Laub verlieren, brauchen für die Überwinterung kein Licht. Bei den immergrünen Pflanzen hingegen gilt : Je wärmer sie überwintert werden, desto mehr Licht benötigen sie. Für die meisten Kübelpflanzen sind helle Räume mit einer Temperatur um 5 ° C ideal. Bei Temperaturen über 12 ° C sieht man sich im Verlauf des Winters häufig mit einer Schädlingsplage konfrontiert. Dagegen hilft, neben regelmässiger Kontrolle und frühzeitiger Bekämpfung, ein kräftiger Rückschnitt im Frühjahr.
Staunässe
Die Winterhärte von Pflanzen ist nicht nur von der Temperatur, sondern auch von der Nässe im Boden abhängig. Substrate mit viel organischem Material oder hohem Tonanteil speichern viel Wasser und Nährstoffe. Was im Sommer von Vorteil ist, führt im Winter schnell zu Staunässe. Für die Trockenheit liebenden Kübelpflanzen bedeutet das meist den sicheren Tod. Es lohnt sich deshalb, ein gut drainiertes Substrat, also eines mit einem hohen Anteil an mineralischem Material zu wählen.
Wintersonne
Etliche Kübelpflanzen vertragen problemlos gelegentliche Minustemperaturen. Diese lassen sich grundsätzlich im wettergeschützten Aussebereich überwintern. Immergrüne Pflanzen wie Oleander, Olive oder Gewürzlorbeer verdunsten unter der Einstrahlung der Wintersonne jedoch Wasser über die Blattoberfläche. Bei gefrorenem Boden führt das zum Vertrocknen. Das Laub der Kübelpflanzen sollte deshalb mit einem dünnen, luftdurchlässigen Vlies oder mit Reisigzweigen vor der Wintersonne geschützt werden.
Fazit : Häufig sterben Kübelpflanzen nicht an den tiefen Temperaturen, sondern an zu wenig oder zu viel Wasser.
Kübelpflanzen umtopfen
Zitrus- oder Orangenbäume, Oleander, Oliven, Palmen und Bougainvillea umtopfen: so gelingt's.
Kübelpflanzen umtopfen
Für ein gesundes Wachstum müssen Kübelpflanzen von Zeit zu Zeit umgetopft werden. Dies ist meist nach drei bis vier Jahren der Fall, oder wenn mindestens eines der folgenden Kriterien zutrifft :
• Die Wurzeln wachsen zum Topfboden heraus, oder der Topf ist gänzlich durchwurzelt und es ist kaum mehr Erde sichtbar.
• Die Pflanze ist im Verhältnis zum Topfvolumen zu gross geworden und muss deshalb bei sonnigem Wetter mehrmals pro Tag gegossen werden.
• Die Erde ist sehr feinkrümelig und meist zu nass oder zu trocken. Das weist auf einen gestörten LuftWasseraustausch bei altem, zersetztem Substrat hin.
Fachgerecht umtopfen
- Wurzeln anreissen: Damit die Pflanzen in der neuen Erde gut anwachsen, müssen stark verwurzelte Wurzelballen aufgelockert werden. Bei dickeren Pflanzenwurzeln braucht es dazu oft eine Baumschere oder einen Spaten. Die Wurzeln werden dabei verletzt, sollten aber nicht mehr als ein Drittel an Masse verlieren. Nur so wird die Bildung neuer Wurzeln genügend angeregt.
- Wasserabfluss und Drainage: Ungeachtet ihrer Grösse sollten Gefässe für Kübelpflanzen immer ein Abflussloch aufweisen. Damit dieses nicht mit Erde verstopft, decken Sie das Loch mit einer Tonscherbe oder einem Kieselstein ab. Bei Gefässen mit einer Höhe von 40 cm und mehr empfiehlt sich zudem eine Drainageschicht. Dazu wird das unterste Viertel des Topfes mit Blähton oder Mineralsubstrat gefüllt.
- Substrat und Pflanzhöhe: Für das Umtopfen von Kübelpflanzen eignen sich Substrate mit einem hohen Anteil an mineralischen Materialien. Diese gewährleisten einen guten Luft- Wasseraustausch über mehrere Jahre. Je nach Bedarf kann dem Substrat ein passender Dünger beigefügt werden. Bei der Pflanzhöhe ist darauf zu achten, dass der Stammansatz der Pflanze wieder bis zur selben Höhe mit Erde bedeckt wird wie zuvor. Ausserdem sollte ein Giessrand von 2 cm übrigbleiben. Sobald die Höhe stimmt, wird die Erde zwischen Topfwand und Wurzelballen gut angedrückt. Dabei kann ein Hilfsmittel wie ein Besenstiel hilfreich sein.
- Angiessen: Damit die Pflanzenwurzeln guten Kontakt mit dem neuen Substrat erhalten, ist es wichtig, nach dem Umtopfen gut anzugiessen. Dazu wird die Erde solange durchnässt, bis beim Gefässabfluss Wasser heraustropft.