Biologische Pflanzenernährung im biologischen Zierpflanzenbau
Das müssen Sie wissen: Die wichtigsten Punkte bei der Bio-Düngung im professionellen Zierpflanzenbau.
Biologische Dünger für den Zierpflanzenbau
Bio-Konsumentinnen und -Konsumenten sind eine wachsende Kundengruppe. Neben der Nahrungsmittelindustrie wird Bio zunehmend auch in anderen Sektoren gesucht – so auch Bio-Zierpflanzen. Biologisch produzierte Pflanzen bieten ein gutes Diversifizierungspotential und öffnen interessante Verkaufskanäle.
Hauert-Dünger für den biologischen Zierpflanzenbau
In der Bio-Produktion gilt, dass nur ausgewogen ernährte Pflanzen die hohen Ansprüche der Kundschaft erfüllen. Die Firma Hauert testet, produziert und vermarktet seit mehr als 300 Jahren Dünger auf organischer Basis. Unsere langjährige Erfahrung in der Auswahl der Rohstoffe mit bester Pflanzenverfügbarkeit und Granulierungstechnik finden Sie in jedem Sack Biorga-Dünger.
Die Herausforderung bei der Produktion von biologischen Düngern liegt darin, mit ausgewählten Produkten eine rasche, kontinuierliche und anhaltend gleichmässige Mineralisation zu erzielen. Für unsere Dünger verwenden wir nur die besten und hygienisch unbedenklichen Rohstoffe, die wir in aufwändigen Labor- und Feldversuchen auf ihre Eignung prüfen. In den Rezepturen kombinieren wir die Rohstoffe so, dass ein optimales Pflanzenwachstum resultiert.
Was unterscheidet organischen von mineralischen Düngern?
In mineralischen Düngern (synthetische oder Kunstdünger) liegen die Nährstoffe als pflanzen verfügbare Salze in anorganischer Form vor. Organische (biologische) Dünger enthalten die Nährstoffe in organisch gebundener Form. Damit diese Nährstoffe pflanzenverfügbar werden, müssen sie zuerst durch das Bodenleben frei gesetzt (mineralisiert) werden. Im Gegensatz zu mineralischen Düngern fördern sie so das Bodenleben und werden aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen. Je nach Substrat, biologischer Aktivität, Temperatur und Zusammensetzung der Rohstoffe dauert die Mineralisierung von organischen Düngern einige Wochen bis Monate. Sie sind deshalb natürliche Langzeitdünger.
Hauert Biorga Flüssigdünger für den biologischen Zierpflanzenbau
Von Hauert sind verschiedene flüssige Produkte für jede Anwendung auf dem Markt erhältlich: Biorga N flüssig, Biorga NK flüssig, Biorga NK Top flüssig, Biorga NPK Plus und Biorga K flüssig.
Bei Substraten mit einer Vollbevorratung von Phosphor und Kali bietet der reine Stickstoffdünger (N flüssig) eine gute Versorgung.
Torffreie Substrate ohne oder mit einem nur geringen Kompostanteil weisen in der Regel eine niedrige natürliche Kali-Versorgung auf. In diesem Fall können Sie zur Flüssigdüngung Biorga NK flüssig oder auch Biorga NK Top flüssig einsetzen.
Bei Jungpflanzen mit einem beschränkten Wurzelraum oder bei knapper Phosphorversorgung empfehlen wir Biorga NPK Plus zur Vollversorgung.
Für ein besseres Wurzelwachstum und bei Stecklingen eignet sich besonders Biorga K flüssig.
Häufige Probleme bei organischen Flüssigdüngung
- Geruchsbildung: Organische Flüssigdünger bieten eine gute Nahrungsgrundlage für Mikroorganismen. Matten- und Ebbe-Flutbewässerungen können aufgrund der Eiweisszersetzung unangenehme Gerüche verursachen. Um das zu vermeiden, spülen Sie die Leitungen nach dem Düngen gründlich, und lagern Sie verdünnte Lösung nicht.
Fleckenbildung: Blattapplikationen können bei höheren Konzentrationen Flecken verursachen. Bei biologischen wasserlöslichen Stickstoffdüngern handelt es sich im Allgemeinen um hydrolisierte Eiweisse beziehungsweise Aminosäuren. Diese sind zwar in der Regel gut pflanzenverträglich, aber weniger effektiv über das Blatt aufnehmbar als konventionelle mineralische Dünger. Fleckenbildungen müssen immer kulturspezifisch geklärt werden.
Berechnung der Stickstoffmenge aus der Flüssigdüngung
Erfolgt die Stickstoffdüngung kombiniert als Grund- und Flüssigdüngung, muss mit der Gabe des Flüssigdüngers gleich nach der Durchwurzelung des Topfes begonnen werden. Die ausgebrachte Stickstoffmenge sollte bei einer kombinierten Strategie möglichst genau abgeschätzt werden. Die ausgebrachte N-Menge pro Topf und Düngung können Sie mit folgender Formel berechnen:
Biorga N Flüssig
Organische Stickstoffdüngerdünger-Lösung mit Peptiden und Aminosäuren.
Biorga NK Flüssig
Organische NK-Dünger-Suspension Natürlicher Flüsssigdünger auf Basis von Vinasse.
Biorga NK Top flüssig
Biorga NK Top Flüssig ist ein biologischer Flüssigdünger mit hohem Proteingehalt als tierische N-Quelle. Die Stickstoffwirkung entsteht durch schnelle Umwandlung der Proteine in pflanzenverfügbaren Stickstoff durch Bodenlebewesen, was die natürliche Bodenaktivität fördert. Das Produkt ist direkt applizierbar und über das Blatt aufnehmbar. Es eignet sich für Bewässerungs-, Boden- und Blattdüngung und ist chromfrei verarbeitet sowie frei von Pflanzenschutzmitteln und Schwermetallen.
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Biorga NPK Plus
Geeignet zur biologischen Bewässerungsdüngung in allen gartenbaulichen und landwirtschaftlichen Kulturen. Biorga NPK ist rein pflanzlicher Herkunft. Von Pflanzen für Pflanzen Biorga NPK ist reich an Peptiden, Aminosäuren und biologisch wirksamen Substanzen pflanzlichen Ursprungs. Damit wird sowohl das Pflanzenwachstum als auch die natürliche Stressresistenz gefördert.
Biorga K Flüssig
Geeignet zur biologischen Bewässerungsdüngung in allen gartenbaulichen und landwirtschaftlichen Kulturen. Biorga NPK ist rein pflanzlicher Herkunft. Von Pflanzen für Pflanzen Biorga NPK ist reich an Peptiden, Aminosäuren und biologisch wirksamen Substanzen pflanzlichen Ursprungs. Damit wird sowohl das Pflanzenwachstum als auch die natürliche Stressresistenz gefördert.
Bevorratung im biologischen Zierpflanzenbau
Die Bevorratung von Substraten ist in der Bio-Produktion nicht im gleichen Rahmen möglich wie bei der konventionellen Produktion, da nicht mit umhüllten Langzeitdüngern gearbeitet werden kann.
Ein spezielles Augenmerk gilt der Stickstoffversorgung, da die Mineralisierungsprozesse im Substrat sehr unterschiedlich ausfallen. Die Stickstoffversorgung sollte nie unter das Niveau der Grundversorgung fallen. Zudem sollte die Mineralisierung im gleichen Tempo ablaufen, wie die Pflanze die Nährstoffe konsumiert. Ist dem nicht so, steigt oder sinkt der EC-Wert.
Im Gegensatz dazu können Phosphor und Kalium bereits im Substrat angepasst bevorratet werden.
Auch Kulturfaktoren wie Wärme, Feuchtigkeit, Topfgrösse, Jahreszeit etc. beeinflussen die Nährstoffdynamik.
Zur Bevorratung eignen sich dem Substrat beigemischte Festdünger. Je nach Kultur und Zusammensetzung des Kultursubstrates stehen verschiedene organische Düngerprodukte zur Auswahl.
Die Bedeutung des Substrats im biologischen Pflanzenbau
Bei der biologischen Produktion kommt dem Substrat eine wichtige Rolle zu. Kurzfristige Korrekturen wie im konventionellen Anbau sind nicht möglich.
Das Substrat soll stabil sein und eine gewisse Pufferkapazität aufweisen. Vor allem bei der torfreduzierten und torffreien Produktion ist darauf zu achten.
Wird Kompost eingesetzt, nur gut ausgereiften Kompost verwenden. Kompostreiche Substrate weisen häufig bereits hohe Phosphor- und Kaligehalte auf. Kompost aktiviert unterschiedliche Prozesse. Kontrollieren Sie das Substrat stetig, da ansonsten EC-Wert und pH-Wert aus dem Ruder laufen können.
N-haltige Dünger sollten dem Substrat erst unmittelbar vor der Kultur beigefügt werden.
Aufgedüngte Substrate rasch verwenden. Erhitzt sich das Substrat am Lager, laufen Mineralisierungsprozesse sehr schnell ab und es kann zu einer markanten Erhöhung des Salzgehalts und zu Salzschäden kommen.
EC-Wert und pH-Wert können Sie mit praxistauglichen Geräten direkt im Betrieb kontrollieren. Für fundierte Informationen empfehlen wir eine komplette Substratanalyse durch ein erfahrenes Labor.
Tipp: Analysieren Sie in der Umstellungsphase das Substrat einmal mehr, um bei allfälligen Veränderungen frühzeitig reagieren zu können. Besonders wichtig während der Kulturdauer ist die Kontrolle des Salzgehalts.
Nachdüngung im biologischen Ziergartenbau
Nicht vollbevorratete Kulturen müssen stetig nachgedüngt werden, um ein optimales Pflanzenwachstum zu gewährleisten. Zur Nachdüngung können Sie den zur Bevorratung verwendeten Dünger aufstreuen oder organischen Flüssigdünger verwenden.
Das Angebot an biologischen Flüssigdüngern im Bio-Zierpflanzenbau ist relativ eingeschränkt. Vielfältige Nährstoffkombinationen wie bei den klassischen Nährsalzen oder Flüssigdüngern sind nicht erhältlich.
Biorga Organos
Langzeitdünger auf organischer Basis. Staubfreies Sphero-Granulat. Wirkt gleichmässig während 4-5 Monaten.
Art.-Nr. 407120
Einheit: 20 kg
Biorga Duro Langzeitdünger
Biorga Duro ist ideal für Blumenrabatten, Stauden, Sträucher, Nadelgehölze und Dachgärten. Die ausgewählten Rohstoffe geben Nährstoffe über 5–6 Monate kontrolliert frei. Eine Gabe versorgt die Pflanzen eine ganze Saison. Organische Komponenten fördern das Pflanzenwachstum und die Mikrobiologie im Boden. Biorga Duro eignet sich für den Hausgarten und ist leicht zu streuen. Bei trägen Böden empfiehlt sich zusätzlich Biorga Humoperl. Der Langzeitdünger besteht aus 100% biologischen Rohstoffen tierischer und pflanzlicher Herkunft und ist für den biologischen Landbau zugelassen.
Art-Nr.: 100920
Einheit: 20 kg
Biorga Depot
Organischer NPK Dünger mit Schafwolle. Biorga Depot zeichnet sich durch seine ausgesprochene Langzeitwirkung aus. Die Kulturen werden über mehrere Monate hinweg kontinuierlich mit Nährstoffen versorgt, was sich in einem sehr gleichmässigen Wachstum der Kulturen zeigt. Der Abbau der Schafwolle im Boden aktiviert und fördert die natürliche Bodenaktivität und verbessert die Bodenqualität. Mit der Stickstoff betonten Formulierung eignet sich der Dünger auch zum Einsatz in torffreien und torfreduzierten Substraten. Durch die Kombination mit weiteren Rohstoffen gelingt eine gleichmässige Nährstofffreisetzung mit einer angemessenen Startwirkung. Biorga Depot kann bei allen ausdauernden Kulturen wie Gehölze, Sträucher, Hecken oder Stauden eingesetzt werden.
Art-Nr.: 301120
Einheit: 20 kg
Biorga Humoperl Bodenaktivator
Humoperl Bodenaktivator fördert Boden und Pflanzenwachstum durch pflanzliche Rohstoffe. Er unterstützt den Aufbau von Humus, verbessert die Bodenstruktur durch Huminsäuren, und speichert Wasser gut. Die Poren fördern Wurzelwachstum und Nährstoffversorgung, was sowohl leichten als auch schweren Böden zugutekommt. Algenpräparate steigern Pflanzenvitalität und Widerstandskraft. Aminosäuren und Spurenelemente fördern Phytohormone und neues Pflanzengewebe, machen Pflanzen stabiler und beugen Mangelerscheinungen vor. Humoperl ist zu 100% biologisch und für den biologischen Landbau zugelassen.
Art-Nr.: 100820
Einheit: 20 kg
Biorga Hornspäne
Hauert Biorga Hornspäne ist ein natürlicher Stickstoffdünger für Obst, Gemüse und Zierpflanzen. Er kräftigt die Pflanzen und aktiviert das Bodenleben. Durch die unterschiedliche Größe der Hornspäne wird eine Langzeitwirkung von 3–5 Monaten erreicht. Die Hornspäne wirken humusbildend und fördern gesundes Pflanzenwachstum. Sie eignen sich für Balkonkästen, Topfpflanzen, Sträucher, Bäume und stickstoffarme Böden.
Art-Nr.: 400425
Einheit: 25 kg
Zugelassene Dünger für den Bio-Landbau
Alle auf diesem Merkblatt aufgeführten Produkte sind in der Schweiz vom Forschungsinstitut für Biolandbau zugelassene Hilfsstoffe (FiBL-Betriebsmittelliste). Die Hauert Biorga-Dünger decken die dafür erforderlichen Eigenschaften ab. Für die Herstellung von organischen Düngern stehen eine grosse Anzahl Rohstoffe zur Verfügung, ein grosser Teil davon Nebenprodukte aus der Lebensmittelindustrie.
Weitere FiBL-zugelassene Nährstoffe in der Bio-Produktion
Eisen-II-Sulfat (Fe): Zum Giessen und zur Blattdüngung.
Mangan-Sulfat(Mn): Zum Giessen. Bei einem erhöhten pH-Wert ist Mangan wenig pflanzenverfügbar.
Bor Solubor(B): Bordünger zum Auflösen.
Magnesium-Sulfat (Mg): Wasserlöslich, auch Bittersalz genannt. Für Blatt- und Giessdüngungen. Kieserit zum Aufstreuen.
Schwefel Linsen (S): Elementarer Schwefel. Zum Einmischen. Zur pH-Senkung von Böden und Substraten. Mineralisierung durch Mikroorganismen.
Kaliumsulfat: Wasserlösliches Kalisulfat (Kalin) zum Giessen. Auch bei chlorempfindlichen Kulturen einsetzbar. Schwefelhaltig; zur Schwefelversorgung.
Grundsätzlich dürfen Spurenelemente unter Nachweis eines Mangels eingesetzt werden. Der Mangel muss mit einer Blattanalyse oder eine Bodenanalyse belegt werden.