Humusaufbau
Unabhängig von der vorhandenen Bodenart lässt sich Boden durch das Einbringen von organischem Material verbessern. Ziel ist es, den Humusgehalt zu erhöhen und dadurch die Bodenorganismen zu fördern.
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Gesunder, fruchtbarer Boden ist an seiner gleichmässigen Krümelstruktur, den zahreichen Bodenlebewesen und dem frischen Erdgeruch zu erkennen. Auch die Farbe ist ein Indiz für die Bodenqualität. Je dunkler ein Boden, desto höher ist in der Regel sein Humusgehalt.
Unabhängig von der vorhandenen Bodenart lässt sich Boden durch das Einbringen von organischem Material verbessern. Ziel ist es, den Humusgehalt zu erhöhen und dadurch die Bodenorganismen zu fördern.
Beim Kompostieren verarbeiten Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze sowie Kleintiere das organische Material zu Humus. Je nach Alter bzw. Verrottungsgrad spricht man von Frisch- oder Reifekompost. Frischkompost ist 3 bis 6 Monate alt. Er ist nährstoffreich, instabil und sollte in die Erde eingearbeitet werden. Er eignet sich für Sträucher, aber nicht für Aussaaten, Setzlinge und Pflanzen im Topf. Reifekompost ist 6 bis 12 Monate alt. Er ist weniger nährstoffreich, jedoch stabiler. Deswegen wird er von den Bodenorganismen nur langsam abgebaut. Reifekompost wird von März bis August im Garten eingesetzt.
Für kommerzielle Anwender ist die Anwendungsmenge für Kompost in der Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung geregelt und darf folgende Mengen nicht überschreiten:
Die Nährstoffzusammensetzung von Kompostist je nach Ausgangsmaterial, Rotteverlauf und -dauer sehr verschieden. Grundsätzlich ist Kompost reich an Phosphor und zum Teil auch an Kalium und Kalk, meistens jedoch arm an Stickstoff. Deshalb empfiehlt sich bei Kompostgaben jeweils eine Ergänzungsdüngung, zum Beispiel mit Hornspänen oder Hauert Biorga Gartendünger.
Tipp: Um eine Überdüngung oder ein Dünger-Ungleichgewicht zu vermeiden, empfiehlt es sich, etwa alle fünf Jahre etwas Gartenboden für eine Nährstoffanalyse einzusenden.
Die regelmässige Zufuhr von gut verrottetem Kompost hält die Erde kräftig und fruchtbar. Doch …
Rinder- und Pferdemist eignen sich gut als Bodenverbesserer. Mist sollte jedoch nicht frisch, sondern zumindest einige Monate gelagert oder besser noch kompostiert verwendet werden. Auch Hühnermist lässt im Garten ausbringen. Hühnermist ist allerdings auch in kompostiertem Zustand noch sehr nährstoffreich und sollte deshalb unbedingt verdünnt werden.
Damit die wertvolle Humusschicht nicht durch Erosion verloren geht, sollte ein Boden möglichst ganzjährig bedeckt sein. Dies erfolgt am besten durch das Abdecken mit unverrottetem organischem Material, dem sogenannten Mulch. Mulchen schützt den Boden vor Erosion, reduziert die Verdunstung und gleicht Feuchtigkeits- und Wärmeschwankungen aus. Das Bodenleben wird gefördert und mit ihm die Lockerung und Durchmischung des Bodens. Eine Mulchschicht reduziert zudem die Keimung von Beikräutern.
Eine dichte Mulchschicht kann aber auch Schnecken anziehen. Deshalb sollte während der Vegetationszeit nur bei Trockenheit und dünn gemulcht werden. Im Winter hingegen ist eine Mulchschicht auch bei Schlechtwetter unabdingbar. Sie verhindert, dass Schnee und Regen die wertvollen Nährstoffe in tiefere Bodenschichten auswaschen.
Je nachdem, wie holzig oder krautig das Mulchmaterial ist, wird es unterschiedlich schnell abgebaut. Holziges Mulchmaterial (Holzhäcksel, Rindenschnitzel, Stroh) wird von den Bodenlebewesen nur langsam zersetzt. Dabei kommt es in der Anfangsphase meist zu einem kurzfristigen Stickstoffmangel für die Pflanzen (Stickstoffsperre). Krautiges Material (Rasenschnitt, Laub) hingegen wird von den Bodenlebewesen rasch abgebaut und in pflanzenverfügbare Nährstoffe umgewandelt.
Um den Boden vor Erosion zu schützen, kann er auch mit mineralischem Material abgedeckt werden. Dabei erfüllen Split (gebrochenes Material) und Kies (rundes Material) ihre Schutzfunktion ab einer Höhe von fünf Zentimetern. Da mineralische Auflagen keine Nahrung für das Bodenleben darstellen, wird im Unterschied zum organischen Mulch weder Humus gebildet noch die Bodenorganismengefördert. Der Boden wird jedoch vor Erosion geschützt und die Verdunstung reduziert.
Das Abdecken der Erde mit Folie oder Vlies sollte in jedem Fall vermieden werden. Oft wird eine solche Abdeckung mit Steinen kaschiert, was den Standort noch unwirtlicher macht. Der schlechte Luft- und Wasserhaushalt unter der Abdeckung lässt die Pflanzenwurzeln und Bodenorganismen leiden. Oberhalb der Abdeckung hingegen erhitzen sich die Steine enorm, ohne dass Verdunstungsfeuchte aus der Erde aufsteigen könnte. Ein Bepflanzen eines solchen « falschen » Steingartens ist selten mit Erfolg gekrönt.
Bei der Gründüngung werden eigens für die Bodenbedeckung Pflanzen gesät, welche später in den Boden eingearbeitet werden. Hierfür eignen sich Pflanzen, die schnell viel Blattmasse und ein kräftiges Wurzelsystem bilden, ohne den Boden auszulaugen. Besonders wirkungsvoll sind Pflanzen aus der Familie der Schmetterlingsblütler ( Fabaceae ) wie zum Beispiel Klee, Erbsen oder Lupinen. Diese haben die Fähigkeit, den Boden zusätzlich mit Stickstoff aus der Luft zu versorgen. Eine Gründüngung verhindert, dass pflanzenverfügbare Nährstoffe ausgewaschen werden. Die Wurzeln der Gründüngung lockern den Boden, was wiederum das Bodenleben und die Nährstoffaufnahme durch die Pflanzen begünstigt.
Häufig beanspruchen Pflanzen innerhalb einer Familie den Boden auf ähnliche Weise und ziehen dieselben Krankheiten und Schädlinge an. Deshalb empfiehlt es sich, eine Fruchtfolgeeinzuhalten; das heisst, nur alle paar Jahre wieder Nutzpflanzen derselben Familie auf der gleichen Fläche anzubauen. Die Fruchtfolge beugt Krankheits- und Schädlingsbefall vor und trägt dazu bei, die Bodenfruchtbarkeit und -struktur zu erhalten. Unter Mischkultur versteht man den Anbau verschiedener Gemüsearten im gleichen
Beet. Werden verschiedene Kulturen gemischt, muss dies unter Einhaltung der Fruchtfolge geschehen. Auch sollten die Pflanzen auf einem Beet übereinstimmende Nährstoff- und Wasseransprüche aufweisen.
Bodenmüdigkeit tritt oft in Gemüsegärten auf, die über viele Jahre hinweg bewirtschaftet werden. Die …
Wurmlosung ist ein humus- und nährstoffreicher Dünger. Weil er besonders viele Mikroorganismen enthält, fördert er das Bodenleben und die Gesundheit der Böden. Unabhängig von der Grösse und Form funktioniert ein Wurmkompost immer nach demselben Prinzip : An einem Ort werden Kompostwürmer gefüttert, am anderen Ende wird die Wurmlosung geerntet. Die Würmer bewegen sich frei im Kompost und wandern dem Futter hinterher. Mist- oder Kompostwürmer sind kleiner als Regenwürmer, haben eine rötlichgelbe Ringelung und können auf Dauer nur im Kompost oder Mist überleben. Wurmkomposter können in grossem Umfang für die Zersetzung von Mist der in kleinerem Format für Küchenabfälle im privaten Bereich eingesetzt werden. Bei einem Wurmkompost entfällt das Umschichten, und es entstehen keine unangenehmen Gerüche. Die Würmer können auch einige Zeit ohne frische Nahrung auskommen. Mit plötzlichen grossen Mengen an Futter kommen sie jedoch nicht zurecht. Die Folge sind unangenehme Gerüche, weil die Bioabfälle nicht genug schnell gefressen werden. Deshalb ist es wichtig, stets eine konstante Menge Futter zuzugeben. Die Abfälle müssen zudem zerkleinert werden, da die Würmer grosse Stücke nicht innert nützlicher Frist zersetzen können.