Rasenflächen für Sport und Freizeit richtig wässern
Der richtige Zeitpunkt zum Bewässern + Tabelle zur Wassermenge in Abhängigkeit der Bodenart.
In den heissen und trockenen Monaten des Jahres ist das Thema Bewässern unumgänglich für einen vitalen und funktionsfähigen Bestand von Sport- und Freizeitrasen.
Pflanzen benötigen Wasser für drei verschiedene Zwecke:
Die im Wasser enthaltenen Elemente Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O) sind wichtige Bausteine für die Bildung von organischer Substanz.
Pflanzen enthalten viel mehr Wasser als organische Substanz. Es ist verantwortlich für den Zelldruck, den sogenannten Turgor.
Wasser transportiert Nährstoffe in der Pflanze und kühlt sie ab (Transpiration).
Die Pflanze nimmt im Verlaufe der Vegetation viel mehr Wasser auf, als sie zu ihrem Aufbau benötigt. Die überschüssige Feuchtigkeit verdunstet sie durch die Blätter (Transpiration).
Die Folgen von Wassermangel
In den trockenen Sommermonaten ist die Feuchtigkeit der limitierende Faktor für das Wachstum des Rasens. Ein optimal gepflegter Sport- oder Freizeitrasen wurzelt etwa 15 cm tief. Dadurch überstehen die Gräser kurze Trockenphasen ohne zusätzliche Wassergaben. Fehlt das Wasser als begrenzender Faktor, kann sich der Rasen nicht regenerieren. Er wächst nicht weiter, Lücken im Bestand wachsen nicht zu. Ausserdem fehlen die Nährstoffe, denn diese werden nur über das Wasser aufgenommen.
Der richtige Zeitpunkt zum Wässern
Rasen sollte nicht zu oft gegossen werden; dann aber so, dass der Bodenhorizont mindestens über die gesamte Wurzeltiefe benetzt ist. Kurzes häufiges Bewässern fördert Krankheiten und die Poa annua, welche mit ihren flachen Wurzeln in den oberen Bodenschichten von der Wasserzufuhr profitieren kann.
Der Welkepunkt der Gräser ist einfach zu erkennen: Gehen Sie über den Rasen. Stellen sich die Halme innerhalb von 5 Minuten nicht wieder auf, ist der Turgor geschwächt und der Rasen benötigt Wasser.
Bewässern Sie bevorzugt am Morgen. Wenn Sie abends giessen, steigt die Gefahr von Pilzkrankheiten in der Rasennarbe. Diese bleibt beim Wässern am Abend länger feucht und trocknet weniger gut ab. Dies fördert bei lauen Nachttemperaturen merklich die Pilzinfektionen.
Die richtige Wassermenge in Abhängigkeit des Bodens
Das Wasserspeichervermögen eines Rasenbodens hängt stark von der Bodenart ab. Lehm- und Schluffböden können die grössten Mengen pflanzenverfügbaren Wassers speichern (Wassermenge eines gesättigten Bodens, nachdem das Wasser der Grobporen in den Untergrund versickert ist).
Wird die Bodenschicht von 30 cm vor dem Erreichen des permanenten Welkepunkts bewässert (das Zuwarten bis zu diesem Punkt würde bereits zu Pflanzenschädigung führen), ergeben sich in Abhängigkeit der Bodenart die folgenden Richtwerte für die Wassermenge:
Bodenart
Maximale Wassermenge pro Bewässerung (mm Wasser = Liter m2)
Bewässerungsintervalle bei Tages-Wasserverbrauch *) von 3 l/m2
6 l/m2
Sand (S)
13
4 Tage
2 Tage
Lehmiger Sand (LS)
22
7 Tage
4 Tage
Sandiger Lehm (SL)
24
8 Tage
4 Tage
Lehm (L)
30
10 Tage
5 Tage
*Abhängig von Temperatur, Wind und Pflanzenart
Mit einer Spatenprobe können Sie die Benetzungstiefe des Rasens nach dem Giessen kontrollieren. Wichtig: Stellen Sie Bewässerungsanlagen gleichmässig ein und überprüfen Sie die Verteilung des Wassers. Diese sollte auf der ganzen Rasenfläche einheitlich sein. Ungleichmässiges Bewässern kann zu Trockenstress oder Vernässung führen.